Zeit und Ordnung
Mir geht es weniger um Zeitmanagement oder um Ästhetik in Ihrem Büro.
Aber ein mit durchschnittlich 15 cm Papier beladener Schreibtisch trägt eben nicht dazu bei,
dass man schnell sein „Zeug“ findet.
Und nein, das ist keine Übertreibung, ich habe es selbst bei Kunden gesehen – die der
Meinung waren, dass man sich damit „gut zurecht findet“.
Den Betrieb mit anderen Augen sehen:
Ein „fremder“ Blick bringt auch manchmal Gewohnheiten ans Tageslicht, die man selbst nicht mehr sieht.
Ein Beispiel aus der Praxis: Der Kopierer steht im Büro der Geschäftsleitung. Für jede Kopie kommen die Mitarbeiter ins Büro – eben nicht nur, um zu kopieren, sondern auch um gleich dies und das zu fragen oder zu erzählen.
Das war einfach „normal“ – und hat die Geschäftsleitung während der Bürozeiten auch schon beinahe ausgelastet – ganz ohne, dass sie ihrer eigentlichen Tätigkeit nachgegangen wäre.
Sinnvoller ist es, den Austausch über das Tagesgeschehen zu festen Zeiten, bei einer Tasse Kaffee zu besprechen – weg vom eigenen Arbeitsplatz.
Die Zeit haben Sie – nachdem Sie nicht mehr gestört werden.
Beim schaffa!
Es geht darum, dass niemand – auch ich nicht – ein freudiges Gefühl hat, wenn er morgens auf einen vollen Schreibtisch zuläuft.
Das geht ein paar Tage, ein paar Wochen gut – aber man fängt den Tag negativ motiviert an.
Und am Abend nimmt man den ganzen unaufgeräumten Schreibtisch auch mit in die Freizeit.
Es sind unendlich viele Kleinigkeiten, die sich einschleichen und die Zeit kosten. Die Motivation kosten.
Und genau darum geht es:
=>Motiviert den Tag anfangen.
Zeit gut investieren.
Den Tag abschließen.
Ordnung auf dem Schreibtisch ordnet auch das Hirn.
Belastendes hat seinen Platz und seine Stunde.
Und kann dann abgearbeitet werden.
Das „wie“ hängt vom einzelnen Menschen, vom Betrieb, von der Tätigkeit ab. Jeder „tickt“ anders und manches, was vielleicht irrational erscheint, ist für eine Person wichtig.
Als kleines Beispiel diene ich selbst: Natürlich plane ich den Tagesablauf elektronisch,
synchronisiere alles mit dem Telefon und könnte eigentlich ohne „Zettelchen“ leben.
Aber – ich liebe Zettelchen!
Und vor allem liebe ich es, das Zettelchen wegzuschmeißen, wenn es erledigt ist.
Was ich nicht bis zum Ende des Tages erledigen kann, schreibe ich dann eben mit dem elektronischen Kollegen auf –
denn zu viele Zettelchen machen mich am nächsten Morgen nervös.
Und natürlich ist das „doppelt gemoppelt“ – aber es gibt mir was.
Andererseits terrorisieren mich die Aufgaben auf den Zettelchen auch nicht –
sie sind ja auf jeden Fall weg und aufgeräumt, wenn ich den Schreibtisch verlasse.
Und so ein paar Stück am Tag bekomme ich ja weg….
Es geht einfach darum, sich der Dinge bewusst zu sein, die man tut.
Und manches Mal stellt man fest, dass man liebgewordene Gewohnheiten auch recht einfach ändern kann –
aber bitte: nicht muss!
Jeder Mensch ist verschieden…